Ich arbeite als Grundschullehrerin in einer vielfältigen Klasse, in der sozial und emotional benachteiligte und gut geförderte Kinder aus Familien unterschiedlichster Herkunft gemeinsam lernen. In dieser Heterogenität ist es eine tägliche Herausforderung, eine Gemeinschaft zu bilden, in der sich jeder sicher und willkommen fühlt. Gewaltfreie Kommunikation hilft mir dabei. Ich bin so dankbar, dass ich jetzt Wege finde, alle zu sehen und Eltern und Kinder dabei zu unterstützen, eine Gemeinschaft zu werden. Ich kann allen Kindern helfen, ihr Potenzial und ihre ganz besonderen Stärken zu entfalten.

In meinem Leben mit meiner Familie: Die Giraffe sitzt an unserem Tisch. Es hilft mir, mich daran zu erinnern, dass alles, was wir tun, einem Bedürfnis entspricht. Mein 15-jähriger Sohn wählt immer wieder Strategien, die mich herausfordern oder auslösen. Ich sehe meine Themen immer wieder bewusst, um mich weiterzuentwickeln und herauszufinden, was ich wirklich will. Das Wichtigste für mich ist, in Verbindung zu bleiben, egal wie hoch die Wellen sind; Das kann ich so oft mit ihm üben.

Meiner 9-jährigen Pflegetochter Geborgenheit und Liebe zu geben und ihr gleichzeitig die Führung zu geben, die sie braucht, kann ich mit Gewaltfreie Kommunikation immer wieder bewusst machen und reflektieren. Besonders der Kontakt zu ihren leiblichen Eltern, die leider psychisch krank und traumatisiert sind, fordert mich heraus. Ich sehe ihren großen Schmerz und ihre Bedürfnisse und gleichzeitig die Bedürfnisse meiner Pflegetochter und unserer Familie, und wir haben ein starkes Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit. Ich bin so dankbar, dass ich tiefes Mitgefühl für ihre Eltern empfinden und gleichzeitig beschützende Kraft ausüben kann.

Aus meinem Bedürfnis nach persönlicher Freiheit und Autonomie habe ich früher die Strategie gewählt, in offenen Beziehungen zu leben. Ich lebe erst seit drei Jahren in einer monogamen Beziehung. (Was für ein Glück, dass mein Begleiter die GFK auch liebt und lebt!) Meine Bedürfnisse zu spüren und mutige, ehrliche Wünsche zu äußern, ist für mich ein Abenteuer und ein tolles Lernfeld, da ich immer die volle Verantwortung für meine Bedürfnisse übernehme und ihn die Verantwortung dafür übernehmen lasse auch seine Bedürfnisse. Vor allem aber habe ich entdeckt, dass ich die Freiheit, die ich suche, in mir selbst finde, indem ich mich selbst akzeptiere und mich so sein lasse, wie ich bin.

Als GFK Trainer arbeite ich auch mit Menschen (oftmals Pädagogen) zusammen, die nicht freiwillig GFK training machen. Ich bin auch dankbar, mit diesen Menschen zusammenarbeiten zu können, die GFK skeptisch gegenüberstehen. Sich auf sie einzustellen und im Moment zu spüren, was sie brauchen und wie ich sie erreichen kann, sodass eine Verbindung zwischen uns entsteht, fordert mich heraus und finde es spannend.